Durch glückliche Umstände wurde ein Zuwachs der bestehenden eindrucksvollen Gesteinssammlung ermöglicht.
Die Vorgeschichte: Anlässlich einer im September 2009 durchge- führten Geologenexkursion im riesigen Steinbruch im Nötschgraben der Firma Asphalt & Beton wurde ein mehrere Tonnen schwerer Gesteins- block entdeckt, der einen rund 330 Millionen Jahre alten und über 1 m großen Abdruck eines Schuppenbaumes aus der Steinkohlenzeit (Karbon) enthält.
Der Fund ist schon aufgrund seiner Größe für Kärnten und Österreich einmalig. Zudem stellt er eine wissenschaftliche Sensation dar, da der Stammrest eine unter Geologen seit langem strittige Frage klärt - nämlich die Entstehung des Gesteines, in das er eingebettet ist. Beim Gestein selbst handelt es sich um eine Brekzie. Das sind Gesteine aus scharfkantigen miteinander verkitteten Komponenten.
Als Entstehungsursachen wurden vulkanischer Ursprung (vulkanische Brekzie), ein Erdbebenereignis (tektonische Brekzie) oder die Entsteh- ung als Ablagerungs- oder Sedimentgestein vermutet. Der Neufund, der durch die Entdeckung von ausgezeichnet erhaltenen fossilen Seelilien (Crinoiden) ergänzt wird, erhärtet die Meinung einer sedimentären Ent- stehung. Danach dürfte es sich bei dem als „Badstub-Brekzie“ be- zeichneten Gestein um einen fossilen Murenschuttkörper oder eine Art Schlammlawine handeln, in der der Baumstamm mitgerissen wurde und an seinen heutigen Fundort transportiert worden ist.
Dank dem Entgegenkommen des Steinbruchbetreibers konnte der Stammrest in der 44. KW 2009 geborgen werden. Er wird im Besucher- zentrum des Geoparks Karnische Alpen seinen endgültigen Platz finden.